Die Highlights der nächsten Saison aus den Programmen der Schubertiade Hohenems, des Orchesters St. Gallen, der Südwestdeutschen sowie der Tonhalle und des Zürcher Kammerorchesters.
Die aufgeführten Preise sind jeweils die der günstigsten Kategorie (damit wir mehr Konzerte besuchen können).
Guckt es euch an, ich würde dann das Karten organisieren übernehmen, außer jemand will das unbedingt machen ;-)
Ab 20. August bin ich in Griechenland, die Karten für die Konzerte dieses Jahr würde ich gerne davor bestellen, Uchida, Perahia und Co. sind sicher sehr schnell ausverkauft.
Außerdem gibt es noch ein paar Terminkollisionen, die höchst problematisch sind, vielleicht sollten wir im Mai allesamt in Kultururlaub gehen.
27. September 2009: Matinée im ZKO-Haus - Ravel Quartett/Brahms Klavierquintett f-Moll - 40 Franken incl. Kaffee und Gipfeli.
2. Oktober 2009: Heinrich Schiff/Hanna & Bruno Weinmeister/Südwestdeutsche Philharmonie - Schubert "Unvollendete"/Brahms-Doppelkonzert.
4. Oktober 2009: Mitglieder des Tonhalle Orchesters - Brahms-Streichsextett Nr. 1/Mendelssohn-Oktett - 25 Franken.
21./22./23. Oktober 2009: Tonhalle Orchester & Mitsuko Uchida - Beethoven Klavierkonzert Nr. 2 & Mahler 5. Symphonie - 25/40 Franken.
21./22./23. Oktober 2009: Mona Asuka Ott/Südwestdeutsche Philharmonie - Chopin Klavierkonzert Nr. 1/Strawinsky "Feuervogel".
18./20. November: Lilya Zilberstein/Südwestdeutsche Philharmonie - Ravel Klavierkonzert G-Dur/Dvorak Symphonie Nr. 8 "Englische".
5. Dezember 2009: Gidon Kremer u.a. - Mahler Klavierquartett a-Moll/Brahms Quartett c-Moll/Schnittke Streichtrio - 16 Franken.
9./10./11. Dezember 2009: Tonhalle Orchester & Murray Perahia unter Bernhard Haitink - Mozart Klavierkonzert Nr. 24 c-Moll/Beethoven Patorale - 25 Franken.
26. Januar 2010: New York Philharmonic & Yefim Bronfman in der Tonhalle - Prokofiev Klavierkonzert Nr. 2/Rachmaninov 2. Symphonie - 25 Franken.
29. Januar 2010 - St. Galler Meisterzyklus-Konzert - Schostakowitsch Quartette 1 & 8/Schnittke Nr. 3/Beethoven op. 133 - 16/32 Franken.
20./21. Februar 2010: Rudolf Buchbinder/Südwestdeutsche spielen Beethoven - alle Klavierkonzerte an zwei Abenden.
21. März 2010: ZKO-Matinée - Schostakowitsch Quartett Nr. 12/Beethoven Rasumovsky Nr. 3 - 40 Franken incl. Kaffee und Gipfeli.
24./26. März 2010: George Lazaridis/Südwestdeutsche - Strauß "Tod und Verklärung"/Brahms Klavierkonzert Nr. 2.
30. März 2010: Viviane Hagner & ZKO - Schubert Rosamunde/Mozart Violinkonzert Nr. 4/Schönberg "Verklärte Nacht" - 16 Franken.
14. April 2010: Tonhalle Orchester - Brahms 1. & 2. Symphonie - 25 Franken.
15. April 2010: Tonhalle Orchester - Brahms 3. & 4. Symphonie - 25 Franken.
5./6./7. Mai 2010: Tonhalle Orchester & Radu Lupu - Widmann Lied für Orchester/Schumann Klavierkonzert/Schostakowitsch 6. Symphonie - 25 Franken.
7. Mai 2010: Meisterzyklus-Konzert St. Gallen - Jonathan Gilad/Viviane Hagner/Daniel Müller-Schott - Klaviertrios Beethoven Nr. 1/Mendelssohn Nr.2/Schubert Es-Dur - 16/32 Franken.
8. Mai 2010: Lauma Skride/Südwestdeutsche - Chopin Klavierkonzert Nr. 2/Schumann Symphonie Nr. 2.
10. Mai 2010: Pavel Haas Quartett/Danjulo Ishizaka - Dvorak "Amerikanisches"/Schubert-Quintett - 35 Euro (Schubertiade).
15. Mai 2010: Kopatchinskaja/Gabetta/Sigfridsson - Haydn Zigeunertrio/Vasks/Schumann Klaviertrio Nr. 2 - 35 Euro (Schubertiade).
16. Mai 2010: Yaara Tal/Andreas Groethuysen - u.a. Brahms Klavierkonzert Nr. 1 für vier Hände (!) - 35 Euro (Schubertiade).
8. Juni 2010: Fazil Say/ZKO - Mendelssohn "Melusine"/Bach Klavierkonzert Nr. 1/Strawinsky Konzert in Es-Dur/Saint-Saens Klavierkonzert Nr. 2 - 16 Franken.
20. Juni 2010: Quarteto Casals - Smetana "Aus meinem Leben"/Schubert "Der Tod und das Mädchen" - 35 Euro (Schubertiade).
19./22./23. Juni 2010: ZKO - Schostakowitsch Streichersymphonie As-Dur/Schubert Rondo für Violine und Streichorchester/"Der Tod und das Mädchen" in der Fassung für Streichorchester von Mahler - 58 Franken.
29. August 2010: Hagen Quartett - Schubert "Rosamunde"/Webern Quartettsatz/Grieg g-Moll - 39 Euro (frühzeitige Reservierung notwendig, in Hohenems ist alles extrem schnell ausverkauft).
Donnerstag, 23. Juli 2009
Freitag, 3. Juli 2009
Siamesische Zwillinge am 17. Juni in Zürich
Gegen widrige Bedingungen kämpften wir, gegen Stau, Fieber, Schüttelfrost und nach allerlei Unappetitlichem riechenden Schweizerinnen auf dem Nebensitz - aber es hat sich gelohnt!
In einer hübschen, im Ganzen unauffälligen Inszenierung (Grischa Assagaroff) wurden in Zürich die siamesischen Zwillinge des Verismo vorgeführt: Mascangnis Cavaleria Rusticana und Leoncavallos I Pagliacci, in deutschen Breiten auch als "Der Bajazzo" bekannt.
In der ersten Hälfte zog einen die Santuzza von Paoletta Marrocu so sehr in den Bann, dass man Turiddu gar nicht verstehen kann, dass er die etwas blässliche Lola (Liliana Nikiteanu) lieber beleibt und beliebt - wo sie zwar ganz ordentlich, aber doch gar nicht "assai piu bella" sang; Marrocu sang mit einem warmen, fließenden und vollen Fluten, das einen eine der Stimmlage nach "höhere" Besetzung ideal erscheinen lässt - ich habe das so noch nie gehört, was heißen soll: so technisch gut und so unglaublich ergreifend habe ich das noch nie gehört. Da stört das kläffende Stentoreinlagengehabe von Cheyenne Davidson als Alfio kaum, und Mamma Lucia ist eine Rolle, die den sängerischen Fähigkeiten von Irene Friedli abgemessen ist.
Ebenbürtig neben Maroccu stand als Bindegleid zwischen den Zwillingen Jose Cura: Sein Turiddu überzeugt durch eine für ihn untypisch präzise Stimmführung, Artikulation und Intonation, dass man sich fragen muss: Warum nicht immer so? Es zahlt sich offenbar aus, dass Cura seine Stimme nicht durch 60 Abende im Jahr quält, sondern sich auf 25 beschränkt. Und: Den Turiddu kann er, ihn hat er einstudiert - so kann man seinen Gesang auch außerhalb der "Gassenhauer" genießen. All das gilt in gleichem Umfang auch für seine Interpratation des Canio in Leoncavallos Eifersuchtsgeschichte: Er legt diese Rolle anderst an als die des Turiddu, verblüffend, welche Unterschiede er zu erzeugen weiß! Und: Wenn er muss, kann er hintergründig werden, dass sich einem die Nackenhaare aufstellen, ohne die Grenzen des Schöngesangs zu sprengen. Auch hier zahlt sich eine Stimmreifung aus, die gerade im Vergleich zum Decca-Bajazzo frappant ist.
Als Nedda steht im Fiorenza Cedolins zur Seite, die eine etwas gealterte Nedda singt und an den Canio nicht herankommt. Hier und da etwas Rotz im Register, die Stütze wackelig und im Piano am dem G doch ein ziemliches Flackern in der Stimme, in toto aber trotzdem so gut, dass der Eindruck des Abends nicht gestört werden kann.
Carlo Guelfi als Tonio ist auch dämonisch, sein Prologo ist ein Höhepunkt des Abends. Eine sicher geführte, nicht sehr große, aber wunderbar dichte Baritonstimme - wir alle erinnern uns gerne an Giorgio Zancanaro, und sagen uns: Herr Guelfi ist auf dem richtigen Weg.
Solide aber mehr auf Ensembleniveau bewegt sich Gabriel Bermudez Silvio, ein Piano ist nur unter knödelndem Quetschen möglich und: Man kann hohe Töne auch leise singen und vor allem mit der richtigen Tonhöhe. Geschieht im Recht, dass er am Schluss erstochen wird. Also Silvio, nicht Bermudez.
Wie immer absolute Weltklasse der Pepe von Boiko Zvetanov, der an Lautstärke immer noch alle Bühnenteilnehmer übertrifft, ebenso an Körperfülle - belassen wir es bei diesen Aussagen.
Am Pult agierte Stefano Ranzani im Ganzen überaus glücklich, der Kontakt zur Bühne war vorbildlich, da wird niemand gehetzt und gedrängt, oder gar ausgehungert: Völlig orgnanisches, gemeinsames Musizieren - man merkt eben doch, wer Operndirigent ist und den Text mitsprechen kann. Auch das war in Zürich in letzter Zeit nicht immer selbstverständlich (mit hoffnungsvollem Blick auf Fabio Luisi).
Der von Jürg Hämmerli einstudierte Chor sang ordentlich und bekam diesesmal die Fuge am Beginn der Pagliacci sogar auf die Reihe, ohne über die eigenen Füße zu stolpern.
Wir konnten die Oper gut durchgenässt und mit leichten Vergasungserscheinungen verlassen. Wie gut, dass die Klimaanlage überholt werden soll.
(Für mehr Informationen bitte: http://opernhaustv.eviscomedia.com/media.1007.html )
In einer hübschen, im Ganzen unauffälligen Inszenierung (Grischa Assagaroff) wurden in Zürich die siamesischen Zwillinge des Verismo vorgeführt: Mascangnis Cavaleria Rusticana und Leoncavallos I Pagliacci, in deutschen Breiten auch als "Der Bajazzo" bekannt.
In der ersten Hälfte zog einen die Santuzza von Paoletta Marrocu so sehr in den Bann, dass man Turiddu gar nicht verstehen kann, dass er die etwas blässliche Lola (Liliana Nikiteanu) lieber beleibt und beliebt - wo sie zwar ganz ordentlich, aber doch gar nicht "assai piu bella" sang; Marrocu sang mit einem warmen, fließenden und vollen Fluten, das einen eine der Stimmlage nach "höhere" Besetzung ideal erscheinen lässt - ich habe das so noch nie gehört, was heißen soll: so technisch gut und so unglaublich ergreifend habe ich das noch nie gehört. Da stört das kläffende Stentoreinlagengehabe von Cheyenne Davidson als Alfio kaum, und Mamma Lucia ist eine Rolle, die den sängerischen Fähigkeiten von Irene Friedli abgemessen ist.
Ebenbürtig neben Maroccu stand als Bindegleid zwischen den Zwillingen Jose Cura: Sein Turiddu überzeugt durch eine für ihn untypisch präzise Stimmführung, Artikulation und Intonation, dass man sich fragen muss: Warum nicht immer so? Es zahlt sich offenbar aus, dass Cura seine Stimme nicht durch 60 Abende im Jahr quält, sondern sich auf 25 beschränkt. Und: Den Turiddu kann er, ihn hat er einstudiert - so kann man seinen Gesang auch außerhalb der "Gassenhauer" genießen. All das gilt in gleichem Umfang auch für seine Interpratation des Canio in Leoncavallos Eifersuchtsgeschichte: Er legt diese Rolle anderst an als die des Turiddu, verblüffend, welche Unterschiede er zu erzeugen weiß! Und: Wenn er muss, kann er hintergründig werden, dass sich einem die Nackenhaare aufstellen, ohne die Grenzen des Schöngesangs zu sprengen. Auch hier zahlt sich eine Stimmreifung aus, die gerade im Vergleich zum Decca-Bajazzo frappant ist.
Als Nedda steht im Fiorenza Cedolins zur Seite, die eine etwas gealterte Nedda singt und an den Canio nicht herankommt. Hier und da etwas Rotz im Register, die Stütze wackelig und im Piano am dem G doch ein ziemliches Flackern in der Stimme, in toto aber trotzdem so gut, dass der Eindruck des Abends nicht gestört werden kann.
Carlo Guelfi als Tonio ist auch dämonisch, sein Prologo ist ein Höhepunkt des Abends. Eine sicher geführte, nicht sehr große, aber wunderbar dichte Baritonstimme - wir alle erinnern uns gerne an Giorgio Zancanaro, und sagen uns: Herr Guelfi ist auf dem richtigen Weg.
Solide aber mehr auf Ensembleniveau bewegt sich Gabriel Bermudez Silvio, ein Piano ist nur unter knödelndem Quetschen möglich und: Man kann hohe Töne auch leise singen und vor allem mit der richtigen Tonhöhe. Geschieht im Recht, dass er am Schluss erstochen wird. Also Silvio, nicht Bermudez.
Wie immer absolute Weltklasse der Pepe von Boiko Zvetanov, der an Lautstärke immer noch alle Bühnenteilnehmer übertrifft, ebenso an Körperfülle - belassen wir es bei diesen Aussagen.
Am Pult agierte Stefano Ranzani im Ganzen überaus glücklich, der Kontakt zur Bühne war vorbildlich, da wird niemand gehetzt und gedrängt, oder gar ausgehungert: Völlig orgnanisches, gemeinsames Musizieren - man merkt eben doch, wer Operndirigent ist und den Text mitsprechen kann. Auch das war in Zürich in letzter Zeit nicht immer selbstverständlich (mit hoffnungsvollem Blick auf Fabio Luisi).
Der von Jürg Hämmerli einstudierte Chor sang ordentlich und bekam diesesmal die Fuge am Beginn der Pagliacci sogar auf die Reihe, ohne über die eigenen Füße zu stolpern.
Wir konnten die Oper gut durchgenässt und mit leichten Vergasungserscheinungen verlassen. Wie gut, dass die Klimaanlage überholt werden soll.
(Für mehr Informationen bitte: http://opernhaustv.eviscomedia.com/media.1007.html )
Ojgn...?
Augen sind in dieser Saison schwer zu finden. Bregenz setzt diesmal auf eine dezent skalpierte Sexploitation-Optik (ab 22.7.), während die Kammeroper Konstanz den schwarzen Balken in filigraner Form neuinterpretiert (s.o.).
Auch in der AStA-Kulturnacht mußte man besonders darauf hinweisen, daß nicht etwa der "schwarze Eugen" jiddisch besungen wurde.
Um zum eigentlichen Zweck dieses Beitrags zu kommen: Xerxes von Händel wird im Rathaushof am 19./21./22./24./26. August zu Gehör gebracht und dem Auge dargeboten; am 9. August gibt es eine Händeliade im Wessenberghof als Apero. Nicht nur für Baumumarmer!
Abonnieren
Posts (Atom)