Ich kenne jemanden, der hat tatsächlich 10 Jahre auf seine Bayreuth-Karten gewartet.
Immerhin gibt es doch noch andere Festspiele - die Schubertiade in Schwarzenberg/Hohenems, zum Beispiel. Von Konstanz aus leicht erreichbar, mehr als 2 Monate muß man Karten im Regelfall nicht vorbestellen, die Besetzungen sind erstklassig und man betreibt keine musikalische Monokultur.
Exemplarisch: der Brahms-Haydn-Mendelssohnabend des Emerson String Quartet in Hohenems am 1.7. Zu meiner Schande muß ich zugeben, daß ich im ersten Teil in Papa Haydns und meines Jetlags Armen sanft vor mich hin schlummerte (op. 74/2 ist ehrlich gesagt auch nicht sehr aufregend). Doppelter Espresso in der Pause.
BRAAAAAHMS! Für ein Konzert mit 51/1 und 2 hätten wir notfalls auch die Alpen auf Elephanten überquert. Der saftige Klang und die unheimliche Präzision der Emersons passen vorzüglich zu den beiden klangselig-komplexen Quartetten.
Zugaben: Webern, einer der 5 Sätze für Streichquartett (die spielt aber echt jedes Quartett als Zugabe) und Bach, Choral aus der Kunft der Fuge (schmalzig, aber schön, hallo, Julia...)
Nach dem Konzert stürzten wir in bester Groupiemanier hinter die Bühne, um Autogramme zu kriegen. Die Herren waren etwas überrascht ("Young people! Great!"), schwatzten aber tatsächlich noch ein Weilchen sehr freundlich mit uns. Sie empfahlen uns vor, Donizetti(?) zu spielen, worauf Olli im Gegenzug vorschlug, sie sollten doch mal Bruch spielen (hatten sie tatsächlich noch nicht).
Eingerahmt wurde diese stilvolle Veranstaltung übrigens von 2 McDoof-Besuchen (sonst hat ja nichts offen).
Nils hat Photos gemacht, siehe Roktettgalerie.
Darf ich meinen Drucker jetzt Eugene taufen?
Mittwoch, 9. Juli 2008
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